Von der Enge in die Weite - persönliche Realität gestalten

Je nach Persönlichkeitstyp tragen wir mehr oder weniger starke Ängste in uns, die das, was uns möglich erscheint, begrenzen. Wie es wohl ist, vor einem größeren Publikum auf der Bühne zu stehen? Was passiert, wenn ich mit meinen Liebsten offen über meine Gefühle spreche? Was, wenn ich meinen Job wechseln möchte? Stürze ich ab, mache ich mich zum Gespött der Leute, werde ich abgelehnt?

“Die Welt tut ihm nichts an. Er dachte nur, sie täte es.”
            Ein Kurs in Wundern

In vielen Fällen werden wir zu dem Schluss kommen, dass das alles zu gefährlich sei und wir es lieber bleiben lassen sollten. Schuster, bleib bei deinen Leisten (siehe auch “Hilfe, ich wachse - nicht mehr”). Damit limitieren wir uns allerdings über die Maßen, nehmen uns Lern- und Wachstumsmöglichkeiten. Zugrunde liegen tiefe Glaubenssätze, die uns an der Entfaltung hindern. “Ich bin nicht gut (wichtig/ liebenswert…) genug.” - das sind die Klassiker bei den limitierenden Glaubenssätzen (siehe auch den Beitrag ”Über-Zeugungen”). Das Trickreiche dabei ist, dass es transparente Überzeugungen sind, die wie ein unsichtbarer Filter unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit eintrüben.

Wie kommen wir nun aus diesen Begrenzungen heraus, von der Enge in die Weite? 

Wenngleich das für unterschiedliche Persönlichkeiten unterschiedlich herausfordernd sein kann, haben wir doch als Mensch immer eine Wahl. 

“Der Mensch ist das Wesen, das immer entscheidet. Und was entscheidet es? Was es im nächsten Augenblick sein wird.” Viktor Frankl

Generell haben wir zwei Möglichkeiten, in die Weite zu kommen.

1. Die Selbstüberwindung. Dadurch, dass wir uns quasi selbst überlisten und etwas Neues wagen, kreieren wir eine neue Realität. Wir können z.B. eine “Challenge” mit Freunden vereinbaren, dass wir z.B. einen Fremden ansprechen und ihm eine persönliche Frage stellen (z.B. “Welche Dinge machen Ihnen Freude im Leben?”).
   Uns immer wieder mal außerhalb der Komfortzone bewegen, das trainiert unseren Möglichkeitssinn.
    

2. Die Arbeit mit unserem Mindset. Indem wir unseren Prägungen, Wahrnehmungs- und Verhaltensmustern und Glaubenssätzen auf die Spur kommen, uns bewusst machen, was unser Verhalten begrenzt. Und indem wir ein neues, befähigendes Selbstbild etablieren. 
   Dafür gibt es wirkungsvolle Programme wie z.B. 
   The Work von Byron Katie, das Forum von Landmark Education, die Heldenreise, ein Programm, in dem wir dem inneren “Dämon” begegnen, also dem Muster, das uns von einem intensiven Leben abhält und es zu einer Ressource machen können.

Beiden Wegen voraus geht die innere Erlaubnis und die Einsicht, dass unsere gegenwärtige Weltsicht - obgleich sie sehr real anmutet - begrenzt ist, also nicht der letztgültigen Wahrheit entspricht. Dieses Infragestellen ist ein erster mutiger Schritt. Dass wir den Standpunkt einnehmen, Schöpfer unserer Realität zu sein. Eine Sichtweise, die mehr ermöglicht, als die Sichtweise, Opfer der Umstände zu sein.  “Heute bin ich offen für ein Wunder.” Ein weiterer Schritt.