Selbstheilung – die aktive Selbstverantwortung
Was haben Selbstheilung und Selbstverantwortung miteinander zu tun? Ganz einfach: Das eine funktioniert nicht ohne das andere. Leider haben wir uns alle im Laufe des Lebens von uns selbst wegführen lassen und sind jetzt aufgerufen, unsere Aufmerksamkeit von außen nach innen zu richten.
In meinem Leben habe ich wiederholt diese Erfahrung gemacht: Wollte ich aus verschiedenen Gründen der eigenen inneren Stimme nicht folgen, so hat sich das am Ende als große Herausforderung für mich gezeigt. Wir sind es gewohnt, unserem Verstand die Führung zu überlassen. Aber es ist die Seele, die frei sein will und uns mit ihrer leisen weisen Stimme auf etwas aufmerksam macht. Wir überhören diese Stimme unseres Herzens oftmals oder sie ist sogar so verschüttet, dass wir sie kaum mehr wahrnehmen. Nun fühlen wir über den Körper, dass eine Botschaft gehört werden will.
Und jetzt kommt es auf unsere Selbstverantwortung an, wollen wir nicht nur die Symptome kurieren, sondern eine umfassende Selbstheilung bewirken. Die Schmerzen, Beeinträchtigungen, das Unwohlsein rufen uns auf, den dahinter liegenden Appell zur Kursänderung zu verstehen.
Unsere Organe gehen in Resonanz mit unseren Gefühlen. Tragen wir viel Wut in uns, so zeigt uns das vielleicht unsere Leber. Sorgen wirken sich oft auf den Magen aus, Trauer kann die Lunge beeinflussen und Angst unsere Nierenfunktion.
Natürlich brauchen wir eine Behandlung, damit unser Wohlsein wieder hergestellt wird. Nur ohne einen Kurswechsel werden sich die ungelösten Gefühle erneut körperlich ausdrücken.
Wir haben es nicht gelernt, adäquat mit unseren Gefühlen umzugehen. In der Kindheit waren wir mehrheitlich dazu gezwungen, unsere Wut, unsere Trauer, unsere Angst zu unterdrücken, denn oftmals standen wir ganz allein da. Das fehlende Verständnis und die Notwendigkeit der Anpassung haben Abwehrmechanismen in uns errichtet. Wir reagieren noch heute wie damals in der Kindheit auf bestimmte Situationen mit Wut, Trotz, Gegenangriff oder verletztem Rückzug.
Da unsere Wut nicht unbedingt salonfähig ist, sperren wir sie weg. Aber unser Körper vergisst nicht und so werden wir immer wieder mit dem unterdrückten Gefühl konfrontiert. Um diese alten Verhaltensmuster aufzulösen, können wir uns unserer Wut zuwenden. Wir fühlen und spüren nach, welche alten Auslöser es damals waren. Das kann sehr herausfordernd sein und wir suchen uns jemanden, der vom Herzen her diesen Prozess begleitet und die aufkommenden Gefühle halten kann. So gibt es viele Heilpraktiker und Therapeuten, die dieser Arbeit den Raum geben und helfen, diese aufwühlenden Gefühle in die Versöhnung und Vergebung zu überführen.
Auf diese Weise führt unsere Selbstverantwortung in die Selbstheilung.
Eva-Maria Zander, Wegbegleitung für Jugendliche und junge Erwachsene
Bild zur Meldung: Eva-Maria Zander